Finissage und Abschluss des Gedenkjahres

20. September 2014 im Seminarraum des Hotels Sole-Felsen-Bad

Lagermuseum könnte nächster Schritt sein
Ja zu einem Lagermuseum – im besten Fall einem grenz-überschreitenden. Das sagte Bürgermeister Andreas Beer bei der Abschlussveranstaltung zum 100-Jahr-Jubiläum des Gmünder Flüchtlingslagers im Sole-Felsen-Bad-Hotel. „Wir werden Geld in die Hand nehmen müssen, um unsere Geschichte dauerhaft darstellen zu können“, hielt Beer fest. Bestätigt sieht er sich durch den großen Andrang, der den Jubiläums-Veranstaltungsreigen begleitete. Alleine die Ausstellung im Arbeiterheim wurde von knapp 3.000 Besuchern bestaunt, das von Franz Drach, Manfred Dacho und Harald Winkler publizierte Buch „Am Anfang war das Lager“ ging seit Mitte August an die 1000-mal über die Ladentische.

Das Interesse außerhalb der Region zeige zudem, dass die einzigartige Geschichte von Gmünd auch Menschen, die kaum einen Bezug zu dieser Stadt haben, fasziniere. Außenwirkung ist aber das eine, die Wirkung nach innen eine andere. Im Falle der Aktivitäten rund um das 100-Jahr-Jubiläum des Gmünder Flüchtlingslagers fällt das Fazit aber auf beiden Seiten positiv aus.
Darin waren sich auch die Diskutanten und Zeitzeugen bei der Abschlussveranstaltung einig. „Die Aktivitäten rund um dieses Jubiläum haben der Neustadt eine eigene Identität gegeben. Das ist etwas ganz Besonderes gewesen“, betonte Baumeister Franz Graf. Seine Jugend als „Lagerianer“ sei prägend für sein ganzes Leben gewesen – und auch ein Ansporn, aus dem engen Milieu seiner Jugendtage herauszukommen. Das sei ihm gelungen – und das sei auch der Neustadt gelungen, die heute ein lebendiger Stadtteil sei. Ähnlich sah dies Baumeister Hans Fürnsinn, der – so wie Graf auch – das Zusammenwachsen der Altstadt mit der Neustadt in den vergangenen Jahren als großen Erfolg verbucht wissen will. Eine packende Geschichte zu erzählen hatte auch Gerhard Zarycka, dessen Vater 1916 als Flüchtlingskind im Lager geboren wurde – und der sich als einziger Lager-Bewohner später in der Neustadt ein neues Leben aufbauen konnte.
Die Aufarbeitung der Geschichte ist mit dem Abschluss des Jubiläumsjahres aber nicht beendet. Mit dem Nachfolgeprojekt „Café Damals“ sollen alte Fotos, Dokumente und Briefe als Quellen gesichert werden.


Bild v.l.n.r.: Verleger Richard Pils, Mag. Franz Drach, Josef Chyna, Manfred Dacho, Dr. Daniel Lohninger, Baumeister Franz Graf, Vizebürgermeisterin Helga Rosenmayer, Baumeister Hans Fürnsinn, Mag. Karl Heinrich Huber, Bürgermeister Andreas Beer, NR Konrad Antoni, Harald Winkler, Unbekannt, Karl Eder.
Fotos: Werner Mößlacher


 

 

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