Auf eine Besonderheit kann die Stadt Gmünd verweisen: Den elektrischen Oberleitungs-Autobus.
Der Bahnhof Gmünd der 1869 eröffneten Franz-Josefs-Bahn wurde aus militärischen Überlegungen – es war ja kurz nach der Schlacht von Königgrätz – zwei Kilometer außerhalb der Stadt (heute Českė Velenice) errichtet, weil man genügend erweiterungsfähigen Raum für Militärtransporte im Falle eines Krieges vorsehen wollte.
Für die Gmünder, die eine Bahnreise unternehmen wollten, bedeutete das aber einen langen Fußmarsch auf schlechten Straßen, wenn gleich die Hoteliers Petter und Assmann einen pferdebespannten Omnibus-Pendelverkehr eingerichtet hatten.
Die Stadt verfügte über ausreichend elektrische Energie, erzeugt im Elektrizitätswerk. Die damalige Gemeindevertretung bewies sehr viel Mut, als sie sich im Jahre 1906 gegen den Willen der Bevölkerung zur Anschaffung eines elektrischen Oberleitungs-Automobiles entschloss, es gab nämlich noch keine brauchbaren Vorbilder.
Aufgrund eines mit der Firma Mercėdès-Électrique in Paris geschlossenen Übereinkommens stellte diese Firma die elektrische Ober-leitungs-Automobilanlage vom Stadtplatz zum Hauptbahnhof her. Vereinbarte Kosten 33.000 Kronen. Innerhalb von drei Jahren ab Fertigstellung musste die Stadt die Anlage bezahlen.