Im Herbst 1945 verließ die Sowjetarmee České Velenice.
Im Dezember 1945 fand im Beisein des Dr. Trubl aus Suchdol und Vorsitzenden MNV-Č.V. Josef Kondelík die Exhumierung von 25 Gräbern der Sowjet-Angehörigen statt. Die Körper wurden in ein gemeinsames Grab in Iglau überführt.
Die Symbole der Neigung zu unseren Befreiern blieben in unserer Stadt über weite Jahrzehnte. "Weitra-Straße" hieß "Marschall-Stalin-Gasse", eine weitere hieß "V.J.Lenin-Gasse". An der Stelle des zertrümmerten Kaffeehauses "Autritt" steht bis heute das Denkmal mit der Aufschrift "Spasibo" - Wir danken. Gebaut wurde es aus Ziegeln der bombenzerschlagenen Häuser.
In der dreijährigen Nachkriegszeit wechselten folgende Vorsitzende im Nationalausschuss in České Velenice:
08.05.1945 - 23.05.1945 Jan Brabetz
23.05.1945 - 25.06.1945 Franz Sivera
01.08.1945 - 25.06.1946 Josef Kondelík
25.06.1946 - 20-02-1949 Jaroslav Pechmann
In ziemlich kurzer Zeit wurde ein Großteil der Trümmer aufgeräumt, viele Gebäude renoviert, beispielsweise der Bahnhof, die Bahnwerkstätten, die Schule, Geschäfte und Wohnhäuser.
Der zweijährige Budgetplan 1947/1948 sah vor:
Abräumen der restlichen Trümmer |
10 Millionen Kronen |
Ausbau der Wasserleitung |
14 Millionen Kronen |
Rekonstruktionierung Kanalisation und Wasserleitung |
10 Millionen Kronen |
Bau eines neuen Rathauses |
6 Millionen Kronen |
Reparatur der Schulgebäude |
2 Millionen Kronen |
Bau eines Städtischen Schlachthauses |
3 Millionen Kronen |
Rekonstruktion von 10 Wohnhäusern |
20 Millionen Kronen |
Die Stadt bekam für den Baubedarf aber nur 5 Millionen Kronen.
Wenn es an Finanzen mangelt, schwindet die Nachkriegsbegeisterung und der Optimismus. Dankbarkeit an unsere Befreier verschwindet ebenso und verwandelt sich zu einer grenzenlosen Ergebenheit und Abhängigkeit.
Hart wurden die Regeln einer politischen Partei durchgesetzt.
Es kommt ein weiterer Grenzstein in unserer Historie - das Jahr 1948.