Die neue Stadt entsteht
Wurde der Staatsvertrag schon im September 1919 abgeschlossen, begann die eigentliche Besetzung erst am 31. Juli 1920. Die "Delimationsgruppe" hatte dabei bei der Festlegung der künftigen Grenzen keine leichte Arbeit. Die herrschende aufgebrachte Atmosphäre infolge der Ereignisse der letzten Jahre gab Nahrung für Provokationen und Gewaltkonflikte.
Daher erfolgte die Besetzung der Stadt in drei Etappen:
Zuerst wurde ganz Unter-Wielands bis zur Lainsitz und Josefschlag besetzt - außer dem kaiserlichen Vermögen "Wolfshof". Von der Böhmzeil her wurde der Bahnhof, die Bahnhof, die Bahnwerke und die Bahnhofstraße besetzt.
Foto: Cmunt 1920 - Blick nach Unterwielands
Links erstes Haus heute Bäckerei
In der zweiten Etappe wurde dann die Grenze über das restliche Gebiet der Böhmzeil entlang der Lainsitz und dem Gmünder Schlossgarten schief zum bestandenen Zollamt und von dort weiter über die Grenzgasse durch den Wald zum Fischbach geführt.
In der dritten Etappe wurden Feldereien in der Gegend des heutigen Friedhofes von der Gemeinde Unter-Wielands angekauft und mit České Velenice vereinigt.
Praktisch ist die Stadt durch Vereinigung von Teilen der Gemeinden Unter-Wielands, Böhmzeile und Josefschlag entstanden.
Einige Zahlen:
Unter-Wielands hatte eine Fläche von 12,84 km2, wovon 6,56 km2 an České Velenice abgetreten wurde.
Böhmzeil und Josefschlag hatten 6,16 km2, der ČSR wurden 5,5 km2 angeschlossen.
Die neuentstandene Gemeinde umfasste 12,16 km2 und hatte 1921 4.750 Einwohner. Vom Tag des Anschlusses an die Tschechische Republik wurde sie "Cmunt in Böhmen" genannt, später "Tschechisch Cmunt". Diese urbanistische Einheit wurde aber noch nicht zur Stadt.
Die Stadt entstand erst auf Grund des Erlasses des Innen-Ministeriums vom 1. Dezember 1922. Verschiedene Namen wurden vorgeschlagen: Z. B. Böhmisch- oder Masarky-Weitra oder Masarykovo. Das Ergebnis, der Name "České Velenice", entstand durch Zusammensetzung der ursprünglichen Ortsnamen: Unter-Wielands und Böhmzeil = Dolnĺ Velenice und České Cejle.
