Alles was zu einer Stadt gehört

Für die Bildungsentwicklung und zur Verbreitung der Muttersprache mussten tschechische Schulen gegründet werden. Vor 1918 gab es fünf Schultypen mit Unterricht in deutscher Sprache. Nach dem Anschluss an die ČSR sank die Zahl, 1924 verschwanden sie alle.
Im September 1920 wurde an fünf Klassen der Volksschule tschechisch unterrichtet und 1921 die Bürgerschule gegründet, nach und nach weitere Parallelklassen. In der neuen Grenzstadt fanden mehrere junge Lehrer ihre Arbeitsmöglichkeit.
Sehr aktiv war Schulleiter Jan Žáček, der zwischen den beiden Weltkriegen wirkte und sich nebenbei der Ortshistorie widmete. Unter seiner Führung wuchsen vielseitig begabte Lehrer heran: Josef Bartuška, Karel Walter, Jan Tichý - sie alle hatten großen Anteil an der kulturellen Entwicklung in České Velenice.


Foto: Bürgerschule 1921 eingerichtet

Zu den fungierenden Kultur-Organisationen gehörte die Theater-Dilletanten-Gruppe "Čechie" und der Gesangverein. Bedeutungsvoll war auch der Verein "Kleinhäusler". Guten Klang hatte die Blasmusik der Eisenbahnangestellten, 1888 unter Kapellmeister Jan Haruda gegründet.
Auch der bekannte Maler und Illustrator Adolf Born ist im Jahre 1930 in České Velenice geboren.
Im sportlichen Bereich war der Turnverein "Sokol" (Falke) tonangebend. Viele Mitglieder hatte der Tennisverein, die neuen Tennis-Plätze wurden beim "Parlament" erbaut. Im Jahre 1922 wurde im Raum der heutigen Siedlung der Sportplatz des "Club Vitoraz/Weitra" gegründet, 1932 der Badeteich an der Lainsitz errichtet.
In der Ersten Republik waren viele Bürger religiös. Neben der stärksten römisch-katholischen Kirche waren auch die Tschechisch-bürgerliche und die Tschechoslowakische Religion vertreten.
Auf den Bau der Kirche warteten die Gläubigen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Das Projekt erstellte A. Pilc aus Prag. im Mai 1935 wurde der Grundstein gelegt und am 22. Dezember das Bauende gefeiert. Binnen zweier Jahre entstand das Pfarrhaus und der Park. Durch den gut gewählten Standort entkam die Kirche dem Bombenanschlag, sie sollte ursprünglich beim Wasserturm hinter dem Viadukt errichtet werden. Der Papst erteilte aber die gewünschte Ausnahme, so dass die Velenic-Kirche der "Glückseligen Tschechischen Agnes" noch vor ihrer Heilig-Sprechung eingeweiht werden konnte.



 

 

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