Der Weg zur Neustadt

Die Staatsgrenzen in der Region Gmünd wurden im 20. Jahrhundert zweimal verändert. Das erste Mal nach dem Vertrag von St. Germain des Jahres 1919. Nach diesem wurde die Grenze im Jahr 1920 im Gelände festgelegt.
In St. Germain erarbeiteten die mit den Grenzziehungen befassten Experten, konfrontiert mit den Meinungen der Siegerstaaten und den Forderungen der Nachfolgestaaten der Habsburger-Monarchie, Varianten der Grenzziehungen. Es lagen genug strittige Gebiete vor. In unserem Gebiet waren die Tschechen nicht an der Stadt Gmünd, wohl aber an der Werkstätte der Bahn, interessiert. Die Verhandler erreichten schließlich einen Kompromiss, der den ČSR-Interessen im Raum Bratislava entgegenkam. Dafür mussten die Tschechen auf Gebietsansprüche im Raume Karlstift und Großpertholz sowie im Raume Litschau verzichten.
Die Stadt Gmünd blieb bei Österreich, aber das „Hinterland“ wurde zu einem Viertel der neugegründeten Tschechoslowakei zugesprochen.
Besonders bitter war der Verlust des Hauptbahnhofes und der Reparaturwerkstätte. Nur einige wenige Eisenbahner leisteten den Eid auf den neuen Arbeitgeber, die Tschechoslowakische Republik. Die hunderten Anderen versuchten in St. Pölten oder Linz oder in anderen österreichischen Bahnwerkstätten neue Arbeit zu finden. Die Eisenbahner wanderten also in großem Maße aus der Region ab.
Gmünd und der neue Stadtteil Gmünd II blieben Zuwanderungsgebiet. Im ehemaligen Lager wurden Bauten und Maschinen von Unter-nehmern genutzt. Diese brauchten Arbeiter, die sich nahe den Arbeitsplätzen ansiedelten. Die Baracken und Bauten des ehemaligen Lagers in Gmünd II wurden Wohnorte vieler Zuwanderer.
Wie es mit der Entwicklung der Neustadt weiter ging, erfahren Sie im Buch.
Besondere Aufmerksamkeit ist auch der Entstehung des Gmünder Krankenhauses gewidmet.

Grenzübergang Böhmzeil um 1985
Ansichtskarte des Krankenhauses


 

 

Designet, 2015

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