Selbständige Republik

Der anwachsende Patriotismus des tschechischen Volkes zu Ende des 19. Jahrhunderts wurde vor dem Ersten Weltkrieg immer stärker. Die österreichischen Behörden hatten auch wenig Einsicht (Die bekannten Umstände: Monarchie, Herrscher, Vielvölkerstaat, zu wenig Verständnis für die Menschen).
Noch im Jahre 1915 starteten die österreichischen Schulverbindungen eine Unterschriften-Aktion gegen die Gründung eigener tschechischer Schulen im Grenzgebiet. Tschechen aus Unter-Wielands, die diesen Aufruf nicht unterschrieben, wurden aus ihren Wohnungen ausgewiesen, der Lese- und Unterhaltungsverein "Beseda" unter Polizeiaufsicht gestellt. Auch wurde jegliche kultur- und gesellschaftspolitische Tätigkeit untersagt, im Jahr 1916 sogar die tschechische Sprache im Bahnwerk.


Foto: Beseda

1918 eskalierte die Situation (beinahe), als die Kundmachung der selbständigen Republik Tschechien am 28.10.1918 ausgerufen wurde.
Die Verfolgung der Bewohner von České Velenice erreichte im Mai 1919 den Höhepunkt: Tschechische Eisenbahnarbeiter wurden entlassen, die Geschäftsinhaber durften den Tschechen nichts verkaufen, die Hausbesitzer hatten den tschechischen Mietern zu kündigen.
Mit großer Begeisterung begrüßte natürlich das tschechische Volk die Entstehung eines eigenen selbständigen Staates. Die Situation klärte sich erst halbwegs, als der Friedensvertrag von St. Germain in Kraft trat: Das neue Österreich anerkannte die Selbständigkeit und Unantastbarkeit der ČSR und trat das umstrittene Grenzgebiet an den neuen Staat ab (118,3 km2 mit 11.076 Einwohnern).

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Die Erste Republik
Alles war zu einer Stadt gehört
1938 bis 1945 - Die Zeit der Besatzung
Der Zweite Weltkrieg - Bombenanschläge
Die ersten Nachkriegsjahre
Die Spuren der Sowjetarmee
In Sicht das Jahr 1948
České Velenice heute


 

 

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